Eve goes Musical – Folge 5

Telefonieren, telefonieren, telefonieren. Nicht, dass es ununterbrochen bei ihr klingeln würde. Nein, Eve ist auf der Suche nach einem Pianisten und/oder Gesangscoach. Ihr eigener Gesangslehrer steckt in einer Opernproduktion und hat keine Zeit. Sie erwischt niemanden, der am Wochenende Zeit für sie hätte. Also bleibt ihr keine Wahl: Sie muss nach Hamburg fahren und sich dort nach Noten mit CD umsehen. Was für ein Glück, dass sie heute keine anderen Termine hat! Mehr als zwei Stunden später greift sie zum Handy, wählt. „Ist dort die musikalische Beratung?“

Ja, wenn die Schwester ihre Hilfe angeboten hat, dann muss sie nun auch mit durch. Eve hat eineinhalb Stunden lang Notenbücher gelesen und eine Vorauswahl getroffen. Jetzt braucht sie ein fachliches Urteil. Nach Vorlesen der ausgesuchten Titel kommt es prompt: „I will Survive“. Die Zuversicht in der Telefonstimme schwappt auf Eve über als sie in der S-Bahn zurück sitzt.

Eine halbe Stunde Pause zu Hause, dann ab zum Friseur. „Sie sollten sich schon ein bisschen aufbrezeln“, wurde ihr empfohlen. Das geht eindeutig nicht mit einem Kopf, der an alten Seetang erinnert. Der neue Schnitt war sowieso fällig. Eve versucht sich bei der Kopfmassage zu entspannen. Sie wird immer nervöser, überlegt krampfhaft, wer mit ihr üben könnte.

Zunächst muss das allein klappen. Den Titel kennt sie ja ein bisschen. Also Begleit-CD rein und los. Pustekuchen! In welche Reihenfolge gehört der Text?!? Also erst mal hinsetzen, Papier und Stift nehmen und das Ganze sortieren. Irgendwie passt das nicht. Abends bringt eine Freundin die CD mit dem Originaltitel vorbei. Das hilft.

Inzwischen ist die Entscheidung für „The man I love“ als langsames Stück gefallen. Das hat Eve wenigstens schon mal ansatzweise gesungen. Immer wieder geht sie den Text des Monologs durch. Versucht ihn zu spielen. Dann wieder Liedtext lernen. Irgendwann ist Schluss.

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